Freitag, 21. Dezember 2007
Tendons and strains
Montag, 17. Dezember 2007
Picked pics and picturesque places
(Changing the guards, Buckingham Palace)
Die grauen squirrels sollen die roten squirrels angeblich verdrängt haben, indem sie sie aufgefressen haben. Das würde ihre dicken Bäuche und starren, emotionslosen Blicke erklären.
(St. James Park)
Sie ist das nächste Glied in der Nahrungskette.
(St. James Park)
Wie Bobby ist auch der Eingang zur 10 Downing Street gut getarnt.
(Downing Street)
Alte Londoner Telefonzellen erinnern an Dixi-Klos - oder umgekehrt.
Beide sitzen gut.
(Trafalgar Square)
Die Pfeile lenken den Blick zu: Jens am Po des Löwen.
(Trafalgar Square)
Kunst im Rücken und Sonne im Gesicht.
(Trafalgar Square)
Ein Gast aus Cambridgeshire mit Harrods-Tüte.
(St. Paul's Cathedral)
Der Softeisverkäufer verkauft ein Hot Dog.
Man beachte das vielfältige Hot Dog-Angebot im Fenster.
(vor der St. Paul's Cathedral)
Was man nicht sieht: Neben mir steht ein Pulk aggressiver Menschen, die diese seltene Gelegenheit auch für ein Foto nutzen möchten, bevor die Ampel grün wird.
Auch das macht London unwiderstehlich.
(London Eye und Fluss und Schiffe von der Golden Jubilee Bridge)
Westminster Abbey und die Underground in seltenem Licht.
Montag, 26. November 2007
Chesty cough and rainy days
Freitag, 16. November 2007
Salsa dancing and Saturday morning
Heute abend ist eher weniger los - hab den Abend traditionellerweise bei Leene und ihren flatmates verbracht, wie immer sehr schön, entspannend, gutes Essen und ein paar Gläser Wein - und bin jetzt zu Hause, um mich fit-zu-schlafen für meinen neuen Samstagmorgen-Job. 10 bis 12 in der German Saturday School in Bayswater. Bis auf die Zeit zu der man arbeitet ist das jedoch n echt toller Job, ich glaub ich werd viel Spaß haben!
Und sicher noch fit genug sein, um aus meinem Restsamstag das Bestmögliche zu machen ;-)...
Montag, 12. November 2007
Sonntag, 28. Oktober 2007
The English Language and its Usage
Für die Sprachinteressierten unter euch hier nun ein paar Dinge, die mir teilweise sofort, zum Teil erst im Laufe der Zeit aufgefallen sind. Es ist halt wirklich so, dass man ne Sprache wie Englisch, von der man sowieso auch in Deutschland permanent umgeben ist, erst richtig lernt oder durchschaut, wenn man in dem Land ist, in dem sie als Muttersprache gesprochen wird. Jedenfalls ist das meine persönliche Erfahrung.
Etwas, über das ich schon im Vorhinein gelesen hatte und sehr gespannt auf die wirkliche Verwendung war, ist das schon mal erwähnte „darling“ oder auch „love“ und manchmal „my dear“. Vor allem von den etwas älteren Leuten hier wird es gern benutzt. Gerade gestern auf dem Portobello Market hab ich mich nach dem Preis von nem Paar Ohrringen erkundigt und der gute Mann meinte: „That is just one pound, darling!“. Auch bei Leene’s mittlerweile als schizophren etikettierten ehemaligen Landlady haben wir des öfteren ein „Do you want a cup of tea, darling?“ oder z.B. auf die Frage wo wir unser Essen vorstauen sollen ein „Oh, just put it in here, love.“ gehört. Besonders im Zusammenhang mit dieser Landlady versteht man, dass nicht alles Gold ist was glänzt, also bloß nicht alles so verstehen wie es klingt. Es ist zum Beispiel keinesfalls ne Anmache, wenn der Pub-Barmann am Samstagabend fragt: „Can I help you, my dear?“ Diese Nettigkeiten sind einfach und allein dazu da nett zu sein und nett zu klingen - ganz klar Teil der English politeness (s.a.:„Would you mind if I take a bit of your Sugar…“ instead of „Can I have…?“)… Darling, love und my dear sind als Dinge, die es wirklich gibt und ohne Zweifel etwas, was man in Seminaren am Institut in Halle seltener hört. Zu entscheiden, ob das schade ist oder nicht, ist euch überlassen :-)
Fast noch wichtiger sind, und das kann man auch in den wunderbaren Sprachpraxiskursen in Halle raushören, die sogenannten „Question tags“… Habe manchmal das Gefühl, dass die Engländer fast jeden zweiten Satz in Frage stellen – „This is gorgeous, isn’t it?“ Die meisten von euch wissen sicher wie das Spielchen funktioniert, einfach das Verb am Ende noch mal in die Verneinung bringen oder umgekehrt. Geht natürlich auch mit „are und aren’t they“ etc. Witzig ist, dass sie manchmal das schon benutzte Verb im Satz ignorieren und der Bequemlichkeit halber überall ein „isn’t it“ oder „is it“ dranhängen. Sehr gern – vor allem wenn sie schnell sprechen oder wie meine Schüler cool klingen wollen – wird das komplizierte „isn’t it“ zu einem sympatisch schlüpfrigen „innit“ verkürzt. That’s comfy, innit?
Was mir auch gleich zu Anfang aufgefallen ist: Das „, too.“ wird hier eher weniger oder nur in nem bestimmten, mir noch nicht ganz klaren, Kontext verwendet und sehr oft durch ein „as well“ ersetzt. Klingt irgendwie auch besser. Hm… merken!
Auch ein „Oh, that’s good, though.“ oder ein „though“ zu zahlreichen Gelegenheiten und an vielfältigen Positionen im Satz, kriegt man oft zu hören. Dieses Wort verwirrt mich wirklich schon seitdem ich es kenne. Und ich bin immer noch dabei es zu verstehen und sein Potenzial vollends zu begreifen… Zuerst hab ich mich gefragt, ob es überhaupt ne Bedeutung hat. Vorschnelle Antwort: Ähh… nö? Ein Online-Dictionary hat mich dann bei genauerem Hinsehen eines Besseren belehrt. Es ist irgendwie ne Verstärkung der Aussage und bedeutet auch „allerdings, jedoch, dennoch“ – irgendwie sieht es komisch aus und klingt komisch und ist noch blöder zu sprechen.
Ein ganz klarer Unterschied zu Deutschen und Deutschland ist auch das „Excuse me?“ oder auch „I’m sorry.“… Ob in der U-Bahn, in der es sowieso – und besonders zur rush-hour - echt eng wird (!) und niemand etwas dafür kann, jemandem aufn Fuß zu latschen, oder wenn man im Supermarkt einfach nur n Schritt zur Seite gehen muss, um Andere durchzulassen… Überall wird sich für alles und jeden entschuldigt. Und es ist noch nicht mal nervig, sondern einfach sympatisch, nett und zuvorkommend. Wie schon gesagt, eines der freundlichsten Länder der Erde, auch wenn sie komische Dinge tun wie links fahren, auf ihr Great Britain Pound und die Queen bestehen…
In der Schule und auch im Alltag wird man übrigens als „Miss“ angesprochen und Männer als „Sir“. Fragen wie „Excuse me, Miss, I am terribly sorry for that, but would you mind…“ sind also n gutes Beispiel für eine Explosion der Nettigkeit auf dieser wunderbaren Insel…
Zum Abschluss, „the other way around“, noch ein paar Sachen, die mir bei den Kindern in der Schule aufgefallen sind und die mich manchmal dazu bringen, meine eigene Sprache nicht so für selbstverständlich und einfach zu halten. Für englische Kids ist es einfach krass kompliziert, sich allein die verschiedenen Artikel der einzelnen Wörter zu merken. Bei ihnen ist ja alles nur „the“. Mit Fällen wie Nominativ, Genetiv, Dativ oder Akkusativ brauch man erst gar nicht zu kommen. Es wird einfach nicht unterrichtet, bzw. erst in der 12. oder 13. angerissen. Sie lernen einfach nur Sätze auswendig und steigen nicht wirklich hinter die Grammatik – zumindest viele von ihnen nicht. Is’ ja auch schwer. Am schwierigsten, und eine meiner Hauptaufgaben, ist die Ausprache. Genauso wie sich viele von uns, selbst Englischstudenten, noch mit dem „th“ abquälen, gibt es im Englischen keinen „ch“-sound. Und der kommt selbst in den Standardphrasen wie „Ich mache das nicht schlecht.“ (oder so) ziemlich oft vor. „Ick macke das nickt schleckt.“ is dann das Ergebnis. Und das kann auch schon mal zu Missverständnissen führen :-)… Auch das „Zett“ ist schwer. Wenn man an das englische Wort für „Zoo“ denkt (oha, „zoo“…), weiß man, wie alle hier Wörter wie „Zukunft“ oder „Zucker“ aussprechen… Auch das „w“ ist anders… und und und. Bin grad dabei mir zu überlegen, wie ich ihnen das nach den Ferien systematisch verklicker… ohne sie ständig mit einem energischen „chhhhhhh“ zu unterbrechen. We’ll see.
So, bei ner anderen Gelegenheit wird ich mich vielleicht über Ausdrücke wie „(to) feed the pony“ oder „(to) flick the bean“ auslassen – auch quite interesting ;-)…
Freitag, 26. Oktober 2007
Running out of money and making the best out of it
Nach 3 kurzlebigen Wochen Schule befinde ich mich nun mitten in meinen ersten Ferien, die entgegen aller Erwartungen weniger zu zahlreichen Trips nach Central London, sondern eher zu tollen Dingen hier in der Gegend und direkt in der WG genutzt werden... Der Grund dafür, dass ich nicht am rumreisen (wie eigentlich geplant) oder am Innenstadt entdecken bin, ist einzig und allein das Geld. Vielleicht hab ich es schonmal in nem Text erwähnt und sicher einigen von euch schon persönlich erzählt. Diese Stadt ist die teuerste der Welt. Eine Fahrt mit der Tube ins Zentrum und zurück kann schonmal locker 10 Euro kosten (also nur die Fahrt), nahezu alles was man kauft ist n ganzes Stück teurer und in die meisten Clubs - so geil es auch ist, so n Wahnsinnsangebot zu haben - kommt man nicht unter 8 bis 10 Pfund, also bis zu 15 Euro. Dave hat mir sogar erzählt, dass er schonmal 50 Pfund bezahlt hat... Und da waren die Drinks noch nicht dabei (n 0,5er Bier, hier "Pint" genannt, kostet umgerechnet 5 Euronen)... Und grad bin ich ziemlich blank und warte auf mein erstes Gehalt am nächsten Mittwoch... Naja, ich hätte nie gedacht das ich das mal sage, und vielleicht setze ich ne Chance auf zükünftige Semesterferienarbeit aufs Spiel, aber Gott-sei-Dank gibt es hier n Lidl, bei dem man wenigstens halbwegs günstig Lebensmittelzeuch und Wein bekommt. Wir haben also viele Abende in kleiner oder größerer Runde mit nem Glas Wein, leckerem von Leene gezaubertem Essen und n paar guten Filmen verbracht. Was Format-artiges hab ich hier noch nicht etdeckt, aber zum Glück hat Dave ne ziemlich gute Sammlung und Leene auch n bisschen was dabei...
Am Dienstag haben wir uns dann doch aufgerafft um uns das British Museum vorzunehmen... Also zumindest in Auszügen... Ich glaube insgeheim haben wir uns auf dem Weg dorthin sogar nur noch vorgenommen es zu finden - was wir auch nach einigen Umorientierungen und Essenspausen auch geschafft haben. Mein Mitbewohner Dave, ein generell kunstinteressierter Grafik-Designer, der gerade als Teacher for children with special needs (eine wunderbare Umschreibung entsprechend der english politeness für jemanden der sich 8 Stunden am Tag mit behinderten, ihmnach sehr störrischen, biestigen, beißenden und kratzenden, Kindern beschäftigt) sein Geld verdient, hatte mir schon den Tipp gegeben meine Kamera mitzunehmen, um ein paar "Menschenmassen"-Bilder zu machen... Das hab ich dann auch getan und bin eigentlich ganz zufrieden mit den Ergebnissen! Es geht voran. Dieser riesige "von" Forster mit Glas überdachte zentrale Platz ist wirklich atemberaubend! Viel "richtige" Kunst haben wir nicht mehr gesehen, weil wir eher n bisschen matschig waren an dem Tag und alles auf uns haben wirken lassen. Nur den Stein von Rosetta (von uns liebevoll der "Rosettenstein" genannt) haben wir noch angeschaut, auch wenn wir erstmal dran vorbeigelaufen sind... Bei nächsten Mal müssen wir den Schwerpunkt unbedingt von Gammeln auf Bildung verlagern... Vielleicht aber auch nicht ;-)
Heute Abend werd ich noch n bisschen Zeuch für die Schule machen und mich wie n "proper teacher" fühlen, weil ich ne Art Lehrerkalender bekommen hab und die Namen meiner Schüler eintragen muss... Und das ist wirklich ne krasse Aufgabe, wenn man bedenkt, dass sie eher Simranjit Ahluwalia und nicht Max Mustermann heißen...
Montag, 15. Oktober 2007
Moving out and moving in
Wieder liegt eine Woche voller Erlebnisse hinter mir. Je mehr ich von Land und Leuten zu sehen bekomme, desto besser gefällt es mir hier. So langsam fühl ich mich auch in meinem Zimmer in der WG sehr zu Hause. Ich schlafe zwar immernoch auf einer Luftmatratze, aber es ist super! Habe heute ein paar Postkarten von zu Hause an die Wände geklebt (Man hat hier übrigens keinen Klebestreifen (und Kringeltechnik sowieso nicht, Ben!), sondern ein etwas hellblaues kneteartiges klebendes Gummizeuch, dass sich Blu Tack nennt. Gibts an jeder Ecke in kleinen, langen Platten und hinterlässt an der Wand komische fettfleckenmäßige Punkte, nachdem man sie abgemacht hat. Also brauchte ich mir keine Sorgen machen, langweilige Wände in meinem Zimmer vorzufinden - es war eher gilblich mich bläulichem Polkadot-Muster... ;-) ) und von meinem Mitbewohner eine rote Lichterkette bekommen, da meine Lampe nicht funktioniert.
Mittlerweile hab ich auch deutsche Verstärkung in die WG geholt - oder besser gesagt, sie wurde dazu mehr oder weniger gezwungen, meine Verstärkung zu sein. Leene hat nämlich Mitte letzter Woche vom einen auf den anderen Tag ihre Bleibe verlassen müssen und wohnt jetzt für die nächsten zwei Wochen in unserem Gästezimmer. Ihre landlady ist nämlich eindeutig schizophren... Es ist genau die, die uns zu Anfang bei sich hat wohnen lassen und total freundlich und unkompliziert schien. Leene hatte sich ja darauf eingelassen in diese Baustelle einzuziehen mit den Zusagen, dass sie so schnell wie möglich Möbel bekommt, dann die vereinbarte Miete zahlt und auch Gäste haben kann, solang die landlady Bescheid weiß... Als es dann ernst wurde und Kati, eine Freundin von ihr Mitte letzter Woche vorbeikommen wollte, war das auf einmal nicht mehr so einfach. Von dem in den Staaten lebenden Mann der Irin sollte plötzlich Erlaubnis eingeholt werden und eventuell sei es aus religiösen Gründen nicht gestattet, dass Leenes Verlobter Bernd für ein paar Tage übernachtet. Auch die Miete sollte steigen und die Tatsache, dass sie 1 1/2 Wochen kein Wasser hatten zum Duschen und dass eventuell bald der Dachboden ausgebaut werden soll, machten die SItuation auch nicht wirklich besser. Und das nur, um einige Kleinigkeiten zu nennen. Der 'Elmbank Way' wurde zur 'Elmstreet' und die allzu freundliche Irin zur Psychotante. Genug Grund um kurzer Hand auszuziehen. Leene ist also mit ihrem ganzen Kram in die Schule, hat noch gearbeitet und ist dann in meine WG. So schnell kanns gehen und so schnell werden wir uns nicht los ;-)
Ich bin immernoch zufrieden und hab mal wieder n riesen Glück gehabt... Auch in der Schule läuft es echt gut. Hatte die ersten Leistungskursler im Einzelunterricht und auf die Frage, was sie interessiert und über was sie mehr erfahren wollen, nannten sie Hitler und den Fall der Mauer. Wie überraschend! Aber ich denk mir da schon ein paar Sachen aus, um diese trockenden ewigwährenden Themen spannend zu machen. Zu ein paar kleineren künstlerischen Aufgaben hab ich mich dann auch noch rekrutieren lassen. In der siebten oder achten Klasse lernen sie in Deutsch grad die Haustiere kennen und ich sollte ein paar extrem schwachen Schülern einzeln helfen. Es war echt nicht hinzukriegen, den Unterschied zwischen dem Bild eines Pferdes und der Bezeichnung Wellensittich auszumachen. Deshalb hab ich kleine Schriftzüge in Form des Tieres gezeichnet und laminiert in der Hoffnung, dass es hilft... Mit zwei der Deutschlehrerinnnen war ich auch schon abends weg. Erst im Kino und dann Essen mit asiatischem Bier, dass ich echt empfehlen kann.
Das Wochenende konnte ich mich mal wieder kaum vor Beschäftigung retten... Leenes Eltern besuchen sie grad in London und wir waren Samstag zu fünft essen und am Sonntag bei nem Rugbyspiel auf dem Land. Wycombe ist echt n kleines Nest mit einem dafür ziemlich großen Rugbystadion. Rugby ist das Ding hier und diese etwas bierbäuchigen Briten in der Fankurve vor und waren kaum zu halten, wenn es darum ging ihre London Wasps mit einem kreativen "Wasps, Wasps, Wasps... Wasps, Waaaasps" und gleichzeitig alkoholtauglichen Gesang/Geschrei anzufeuern. Das war echt witzig und bedeutend spannender als das Spiel selbst. Ungefähr dreißig Kerle mit breiten Schulten und teilweise auch breiten Bäuchen in engen Trikots stehen sich abwechselnd die Beine in den Bauch oder schmeißen sich in großen Haufen auf den Ball und dadurch auch aufeinander. Fazit: Brutal und mir persönlich zu statisch. Äh... boring. Trotzdem war es ne tolle Erfahrung mal dabei gewesen zu sein und es hat viel Gutes jetzt zu wissen, dass ich 'Rugby' in Zukunft weiter ignorieren kann...
Montag, 8. Oktober 2007
Big Ben and breaking the ice
Von Westminster gings dann nach Neal's Yard, Camden. Ein wahnsinnig bunter Geheimtipp. Für alle, die kräftige Farben und relaxte Ecken lieben ist das der Ort schlechthin. Unter den sehr freakigen Läden in der Gegend war auch ein Perlenladen, in dem sich Aileen und ich gleich kräftig mit selbstgemachten Ohrringen eingedeckt haben! Sehr geil.
Sehr geil war auch das Wochenende - mein Mitbewohner Dave hat uns eingeladen, mit ihm nach Soho zu ner Geburtstagsparty zu kommen. Wie schon letzte Woche in Camden Town im Dublin Castle haben wir die Leute, mit denen wir eigentlich verabredet waren, nicht getroffen/gefunden/whatever... Scheint also nicht nur ein Problem von frisch angekommenen Deutschen zu sein ;-) Es war trotzdessen ein sehr angenehmer Abend mit mehreren chilligen Pubs und einem ziemlich guten (Schwulen)Club, dem Ghetto. Bei der Gelegenheit konnten wir auch gleich austesten, wie viele Pints (0,5er Bier) man als halbtrainierter Mensch vom Festland so verträgt. Äh ja... vielleicht wären vier genug gewesen ;-) Trotzdem war es verdammt witzig und muss bei der nächsten Gelegenheit wiederholt werden! Soho und auch Camden bieten das nämlich Einiges! Hola!
Für morgen (heute) steht dann ein weiteres Vorbereitungsseminar, diesmal beim GoetheInstitut in Kensington, an, bei dem wir dann noch ein paar weitere Deutsche treffen werden. Das war nämlich krasserweise und entgegen meiner Erwartungen am Donnerstag und Freitag letzter Woche beim Treffen in Hounslow nicht wirklich der Fall. Dort waren wir nur 3 Deutsche, also eigentlich 2 plus eine Schweizerin mit einem tollen Akzent als Deutschassistentin! Der Rest der ungefähr 20 Assistenten waren Franzosen und Spanier. War aber trotzdem wirklich nett und auch für diese Woche stehen schon die ersten Pubbesuche auf dem Plan. Dave meinte übrigens dass ich 8 Pints schaffen werde, kurz bevor ich wieder nach Deutschland zurückgehe - (und er fließend Deutsch sprechen wird... Das hat er nämlich nach ein paar Bier versucht und ziemlich gut hingekriegt.) nunja, sieht echt danach aus, als bietet sich reichlich Gelegenheit...
Ab Mittwoch beginnt dann langsam der Arbeitsallstag an der Lampton School. Ich habe nun meinen ziemlich gemütlichen Stundenplan und sollte vielleicht auch langsam mal an die Vorbereitung meiner Stunden denken. Das ist nicht wirklich viel und nicht wirklich schwer, aber trotzdem muss man teilweise 45 Minuten Einzelunterricht z.B. zum politischen System Deutschlands in Abiturniveau aus dem Ärmel schütteln, und dazu sollte ich dann vielleicht genauer nachlesen, Wikipedia oder so. Manchmal ist mir das noch nicht ganz bewusst und meine prokrastische Ader scheint sowieso angeboren ;-) Anstatt mich also zu informieren, zu belesen und Arbeitsblätter mit Lückentext zu machen, schreib ich Blogeinträge oder fahre mit Sue, meiner (aus-der-WG-)ausziehenden Mitbewohnerin in die Londonder Vororte. Bin nämlich erst vor ner Stunde nach Hause gekommen. Sie hat dort eine Wohnung gekauft und wollte die verkehrstote Zeit nutzen, um noch schnell ein paar Kisten vorbei zu fahren. Also bin ich spontan mit, um mir alles anzusehen und auch um während der Fahrt immer wieder festzustellen, dass ich mich (mittlerweile) durchaus gut verständigen kann und mich dieser Linksverkehr immernoch völlig verwirrt. Doch der Vorort es ist echt n nettes, ruhiges Eckchen und ne tolle Wohnung - wenn auch die Preise hier in unvorstellbare Höhen steigen. Aber ich bin sicher sie wird sich wohlfühlen und, wie sie selbst sagt, nach 7 (!) Jahren in dieser WG wollte sie was Eigenes... Ich bleibe dann doch lieber in diesem sehr, sehr netten und entspannten Haus und genieße zum Beispiel gemütliche Filmabende mit Aileen, Sue, Dave und Miss Marple...
Mittwoch, 3. Oktober 2007
Lampton school and "Wohas hasch duo ahhhm Wockenende gemaht?"
Die ersten Tage an der Lampton School habe ich nun hinter mir. Nachdem ich zusammen mit meiner fanzösischen Kollegin am ersten Morgen im 'staff room' den gefühlten 100 anderen Lehrern vorgestellt wurde (es sind echt total viele - so viele, dass sich viele noch nicht mal gegenseitig mit dem Namen kennen...), wurden wir förmlich mich 'wichtigen' Infos zugeschüttet. Angefangen beim Stundenplan über Verhaltensregeln und Dresscode (man gewöhnt sich an den Schick, es ist unglaublich ;-) ) bis hin zu sicher nett gemeinten Empfehlungen zu 'walks around London', ähm.... ja, mal sehen was sich ergibt. Auch die Deutschlehrerinnen der Schule kamen gleich auf mich zu. Auch einige andere Lehrer. Und wer nicht von selbst 'hi' sagte, wurde während einer Tour durchs Schulgebäude von unserer Mentorin Della gezwungen, uns die Hand zu schütteln (übrigens ist es hier auf der Insel nicht üblich, sich zur Begrüßung und zum Abschied die Hand zu schütteln - wenn, dann nur bei Vorgesetzten, Geschäftssachen oder bei der ersten Begegnung... da tritt man schnell mal in kleinere Fettnäpfchen, die hier kulturell bedingt sowieso in jeder Ecke lauern...). Doch bis jetzt habe ich durchweg positive Erfahrungen in Lampton gemacht. Ich kann wirklich nicht klagen, habs gut erwischt hier. Zwei der Deutschlehrerinnen haben mich gebeten, mit ihnen Deutsch zu sprechen, damit Sie nicht aus der Übung kommen. Das ist natürlich sehr entspannend :-) Alle total freundlich und interessiert, wirklich zu nutzen, dass ich nunmal da bin. Und für mich bedeutet das keine wirkliche Anstrengung. Ich muss einfach nur die Deutsche sein und alles was ich dazu brauch hat sich bis jetzt wunderbar gefügt... Auch die Unterrichtsvorbereitungen gehen mehr oder minder locker flockig von der Hand. Für die heutigen Stunden musste ich einen Text über mich vorbereiten, diesen laut vor der Klasse vorlesen und die Schüler füllten nach Hörverständnis die Textlücken auf meinem Arbeitsblatt aus. Weil ich ja, fast wie ein exotisches Tier aus einem fernen Land, total spannend für die Schüler bin, haben sie mir noch weitere Fragen gestellt. Ihr Deutsch ist so witzig. So süß! Etwas wie: "Wohas hasch duo ahhhm Wockenende gemaht?" oder "Wosch häs du hoit sum Fruhstuck gessen?" beantwortet man doch zu gern. Und Dinge wie "Woan hasch duo Deusch gelärn?" bringen einen echt zum schmunzeln dort vorn... Auch einige andere Dinge irritieren oder erstaunen mich noch. Mit den Schülern wird teilweise (im Vergleich zu Deutschland) ziemlich hart umgegangen. Die Uniform muss richtig sitzen, Pünktlichkeit und Ruhe im Unterricht - sonst gibt es 'detentions' mit denen man auch schnell mal mit Namen an der Tafel oder vor der Tür der Direktorin landet. Dann wird es auch mal lauter und energisch von 5 bis 'stop' runtergezählt, um Disziplin zu erreichen. In Lampton hab ich es weniger erlebt - aber Aileen hat von einigen Schülern, die von Lehrern böse zusammengefaltet wurden, erzählt... Schon andere Zustände. Zweimal in der Woche gibt es auch ein assembly. Das ist eine Art Vortrag in einem aula-artigen Bereich, vom Direktor oder dem Stellvertreter. Habe beim ersten Mal nur das Ende gehört, aber es war im Prinzip ein deutlicher Aufruf, die Umwelt sauber zu halten und Müll zu recyclen... Ja, man merkt sicher schon, dass vieles anders läuft - aber es ist echt spannend und ich fühle mich wirklich sehr wohl mit meinen Aufgaben und den Leuten, mit denen ich dort arbeite. Im Gegensatz zu meiner liebsten Ealingkollegin ;-) werd ich in den Unterricht einbezogen und es gibt Hausaifgaben wir: Please write ten sentences about Jana. Hi hi.
Morgen ist dann ertsmal Introduction Day, an dem ich bestimmt auf einige andere Hounslower assistants treffe. Laut Plan gibt es pädagogisch sicher hochwertige icebreaking activities, bei denen man sich bestimmt gegenseitig eingen wunderbar soften Schaumgummiball zuwirft und interessante Dinge erfährt... Na dann :-) Damit ich nicht wie die letzten zwei Tage morgens verschlafe (keine Angst, immernoch halbwegs on time und den Job noch nicht los...!) und meinen Wecker wieder im Halbschlaf ausschalte, will ich jetzt langsam schlafen gehen. Bald mehr vom letzten Wochenende auf dem Portobello Market, die Nacht in Camden Town und weiteren witzigen Begebenheiten...
Freitag, 28. September 2007
Redecorating and a nice cup of tea
Was meine eigene Wohnsituation betrifft: Hab wirklich ne Zusage von meiner Wunsch-WG bekommen und werd am Sonntag nach dort umziehen, um erstmal im Gästezimmer zu schlafen. Gästezimmer – g ä s t e z I m m e r ? – Gästezimmer! Jau! An alle, die vorhaben mich irgendwie, irgendwann zu besuchen: freut euch schon mal. Ich werde ein Doppelbett, Platz auf dem Boden und ein Gästezimmer haben – und die WG scheint nichts gegen Besuch zu haben. Und das ist hier echt die Ausnahme! Eine Vermieterin wollte sogar extra Geld für Duschwasser und Strom, den ein eventueller Gast verbraucht – echt krass! – aber dort war gleich klar, dass ich nicht einziehen werde. Meine Mitbewohner wären eine vielleicht 45jährige Musiklehrerin, eine 19jährige irgendwas-Assistentin und ein mit der Lehrerin befreundeter Unbekannter, der nur unter der Woche in der Wohnung schläft, gewesen. Und eigentlich am A*sc* von London in ner Art Wohnblock. Die unheimlich hohen Mietpreise hier zwingen selbst beruftätige erwachsene Menschen in (meist Zweck-)WGs zusammenzuwohnen. Hm, und irgendwie hab ich danach nicht gesucht. In der WG, in die ich dann wahrscheinlich bald einziehen werde, drück ich den Altersdurchschnitt nur noch geringfügig ;-) Muss nächste Woche nur noch den Mietvertrag checken – hoffe das läuft alles gut und hoffe auch, das Maike (meine in London sesshaft gewordene Lampton-School-Vorgängerin) Zeit hat, mitzukommen. Mein Englisch wird zwar täglich besser, aber so n Mietvertrag? We’ll see.
Um der Überschrift gerecht zu werden, will ich noch kurz von einer wunderbaren typisch britischen Sache berichten, die alle Sorgen und Probleme vergessen lässt und das Leben irgendwie – wenigstens für den Moment – locker, flockig, fluffig macht: ‚Oh, darling, just sit down and have a cup of tea!’ Ja, sie trinken ihn massig, zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Und ja, sie trinken ihn mit Milch, was echt lecker schmeckt! Lecker sogar, wenn man ihn mit fettfreier (Gruß an Opfi und den Rest des Horst :-)) Milch genießt. Eileen, die Hausherrin hier, scheint besonders auf gesunde, fettfreie Ernährung zu achten. Aber auch den Salat, den es bei uns deswegen fast ausschließlich gibt, lernt man lieben :-)…
Dienstag, 25. September 2007
Das Haus ist grad mitten in einer Generalüberholung. Eigentlich komplett leer und nur hier und da mit ein paar schwarzen Plastiktüten, Eimern und allem anderen was man zum renovieren braucht, gefüllt... Weil auch Möbel vorerst fehlen, schlafen wir auf - verglichen mit der zweiten Etage eines hartmatratzigen Doppelstockbettes im London Backpackers Hostel sehr komfortablen - Luftmatratzen. Obwohl alles sehr provisorisch - sehr, sehr gemütlich. Und total witzig, irgendwie.
Auch das Internet (wenn auch wired) haben wir auf mysteriöse Weise zum Laufen gekriegt und ich verbringe einige Zeit des Tages damit, gumtree nach Wohnungen zu durchforsten. Heute hab ich ne tolle WG angesehen und bete, dass ich dort einziegen kann. Schweineteuer, aber total nett und gemütlich. Und nur männliche Mitbewohner ;-) Mal sehen, ob es klappt. Fotos und alles weitere (man erlebt hier echt jeden Tag so viel, um ganze Bücher zu füllen) folgt dann, sobald ich richtiges Netz hab und Fotos hochladen kann... Vor allem vom British Humour und anderen britischen Eigenheiten gibt es einiges zu berichten. Die Tatsache, dass ich mich hier in einem der freundlichsten und zuvorkommensten Länder dieser Erde befinde, in dem alle einen 'love' und 'darling' nennen und dir in der Tube der übergewichtige Koffer hinterhergetragen wird (und kostenlos Wasser in Flaschen gereicht wird), ist nur ein Vorgeschmack :-)...
Also bald mehr, ich freu mich euch zu lesen - und viele liebe Grüße nach Deutschland!!
Freitag, 21. September 2007
landen and London
So war es quasi schon vorprogrammiert, dass ich schniefend im Abteil sitze und wirr nach einem Taschentuch krame... doch die nüchternen Gespräche des Business-Pärchens in meinem Abteil und ihre Sorgen um die Organisation irgendwelcher Betriebsfeten und Weihnachtsbaumentsorgungen haben mich schnell von meiner Emotionswolke geholt.
In Berlin angekommen war ich dann auch nur ganz kurz allein (mit meinem Gepäck und mir selbst), da ich von Aileen (ein Part der Hounslow-Ealing-Connection ;-) ) und Bernd vom Bahnhof abgeholt und zu einem sehr gemütlichen Abend in Falkensee mit Chili con carne und Federweißer eingeladen wurde. Merci!
Am nächsten Morgen gings dann einmal quer durch Berlin zum Schönefelder Flughafen und - nach der grad schon erwähnten Übergewichtlapalie von insgesamt 15 kg und ner ganzen Stange Geld - von dort aus nach London Luton (sprich: Luhhhtn, nicht: Latten ;-) ) - wunderbarer Flug, tolles Wetter, keine Löcher und übers glitzernde Meer auf die Insel. Weil unser Flug mit EasyJet ein bisschen Verspätung hatte, haben wir den EasyBus (es lebe die EasyWhatever-Kette) leider erstmal verpasst. Sind aber dafür in den Genuss der Marks+Spencer Sandwiches (schon wieder eine hier sehr beliebte Kette, in deren Läden man quasi alles in kleine handliche Portionen verschweißt bekommt) gekommen, um danach den 1 stündigen busride in die Stadt zu starten.
Um den gestrigen Abend gemütlich ausklingen zu lassen, begaben Aileen und ich uns auf die Suche nach nem Supermarkt in der Nähe und landeten in einem Jüdischen Viertel. Letztendlich saßen wir mit unserer kanadischen 1Nacht-Zimmer-Mitschläferin in der ziemlich engen und trotzdem reich frequentierten Hostelküche mit einem guten Glas kosheren Wein (das süßeste Zeuch, das ich je getrunken hab mit 11,5 %)... Die Nacht war irgendwie zu kurz und ungemütlich hart - aber auch erholsam nach dem ersten Tag in dieser total irren Stadt.