Montag, 18. Februar 2008

Juggling Boobs and Skydiving Sigmund Freud

Eine kleine Fotostrecke von einem Tag in Central London. Shoppen, stöbern und was wir dabei entdeckten...

Ich hinterlasse frohen Mutes mein Zimmer samt Chaos... Bei diesem Bild kann ich mich allerdings rausreden, weil es kurz nach dem Umzug war... Hab also später aufgeräumt. Später halt...

Unsere Shopping-Tour begann im Evans. Leene hat ganz viele Sachen anprobiert und ein echt tolles Oberteil gekauft. Ich hab mit meiner Kamera rumprobiert und sie beim Kauf beraten ;-)...

Nächster Stop: Ein ziemlich cooler Second Hand-Laden. Nicht so cool wie das Beyond Retro, das ich letzten Samstag entdeckt hab, aber ne erstaunliche Menge stinkiger, mottiger Klamotten (hej, dehalb steckt in 'Klamotte' das Wort 'Motte' - das sollte man etymologisch ergründen...).

Sigmund Freud als Fallschirmspringer... Tja.
Ich hab krampfhaft versucht eine geniale Idee hinter diesem Konzept zu finden und es ist mir nicht gelungen. Leene auch nicht. Lasst es mich wissen, falls ihr einen tieferen Sinn entdeckt!

Rubber Gloves mit schrillen Farben und Plüsch - damit man auch beim Essensreste von gammligen Tellern kratzen noch sein freakiges Bild wahren kann.
(liebe Horsties - sagt Bescheid, wenn ihr Interesse habt ;-)...)

Juggling Boobs. Klar, liegt doch nah. Wer wünscht sich das nicht?

Falls man sich dann zum Kauf von Jongliertitten entschlossen hat, findet man auch das passende Geschenkpapier.

Soho in Central London. Die roten Ballons werden als "box rooms" vermietet. Zentrale Lage mit Aussicht, super.

Ein chinesischer Süßigkeitenladen im Chinatown von Soho. Ich hab Sachen gekauft, ohne zu wissen, was es eigentlich ist.
Nein, die nach Meerrettich schmeckenden gerösteten Erbsen waren nicht das, was ich in der Tüte erwartet hätte, aber sie waren lecker...

Leene hat dafür was viel tolleres entdeckt: Gefüllte Schokokoalas in einer 5 t-Packung. Lieferung frei Haus.

85 Green Lane and useful things to know about

Man merkt schon, dass ich grad Ferien hab und meinen freien Tag dazu nutze, verschiedene Sachen zu machen und das Bloggen dazu nutze, das Aufräumen auf später zu verschieben...

Kurzer Einschub: Ein Foto von dem wunderbaren Haus, in dem ich grad wohne...
1) Mein Zimmer, seitdem Dave ausgezogen ist - man kann das Fenster sogar richtig öffnen - konnte ich vorher nicht... Luxus pur!
2) Nein, ich wohne nicht in der St Margarets Road, auch wenn es am Haus selbst und unübersehbar auf dem riesen Schild vorm Haus steht. 85 Green Lane stimmt da schon eher...
3) Unser recycling crate: In das Teil kann man eigentlich alles reinmachen, was einem an Müll in die Finger kriegt. Auch wenn man versucht, das Recycling System zu verstehen, wird man es nicht schaffen... Wahrscheinlich ist das System, dass es kein System gibt. Also Flaschen, Pappe, Dosen, Zeitung, Papier, Plastikverpackungen etc. Immer rein da. Jeden Montag früh kommen dann ungefähr 6 nette Müllmänner und machen sich die Arbeit, alles in die verschiedenen Boxen auf ihrem Auto zu sortieren... Sollte ich ihnen stecken, dass es auch einfacher gehn kann? So schaffen die hier also Arbeitsplätze...
4) Nette Applikationen an unserer Mauer, geschätze paar Millionen Jahre alt und wahrscheinlich von Dinosauriern höchst persönlich da hoch gewuchtet. Lovely...
5) Ollies Zimmer.
6) Annies Zimmer - also mein altes - man beachte das Fenster mit dem Wissen, dass es nicht der untere große Teil ist, den man öffnen kann...
7) Die Küche.
8) Völlig nutzlos. Es grenzt an Sarkasmus... Unsere Heizung ist NIE an... brrr. Das Ding könnte eigentlich abmontiert werden.

Chinawhites, IZIT-U and the f***ing most expensive beer on earth

Das Chinawhites. Club am Piccadilly Circus. Aufwendiges asiatisches Dekor. Promiabsteige. Und wir auf der Gästeliste. Wha'?
Ok, der Reihe nach. Wie schon mehrfach gesagt, hab ich 3 Mitbewohner: Nick, Dave und Ollie. Nick arbeitet für eine Kopierer- und Drucker Firma namens Ricoh, zeigt quasi Ahnungslosen, wo der on/off-Knopf ist und wie man Papier nachfüllt. Dave ist der Grafikdesigner, mit dem ich/wir unzählige Filme in unserer Lounge geschaut haben und jede Menge Spaß hatten und immernoch haben in den (Gay)Clubs und Pubs von Soho - er ist leider ausgezogen Anfang Februar, wohnt aber um die Ecke. Dafür bin ich in sein Zimmer umgezogen und Annie in mein altes Zimmer eingezogen. Weibliche Verstärkung. Deutsch-Französisch-Lehrerin und sehr sympatisch! Ollie ist Musiker und übt nachtsüber Bass, sodass man im Halbschlaf manchmal mit den Zehen den Takt aufnimmt - und schläft tagsüber auf dem Boden in seinem Zimmer. Abends spielt er meistens Gigs, zu denen wir manchmal eingeladen werden... So auch am 21.01. ins Chinawhites in Central London.
Hab mir also Leene (wie sollte es anders sein?) und Dave geschnappt...Dave hatte eigentlich gar keinen Bock und war müde von der Arbeit, aber die 50 p Münze hatte gnadenlos entschieden, dass er mit muss. Wir waren also pünktlich vorm Chinawhites an der Spitze der Queue. Um 9 pm durften wir rein und fingen an, uns nach Prominenten und Ollie umzusehen. Ollie hatten wir ziemlich schnell gefunden. Außerdem nen Typen, der definitiv den ultimativen Billy-Idol-Look-a-like-Contest gewonnen hätte und gleichzeitig Ollies Vater hätte sein können. War er nicht, wie sich später herausstellte... Never mind. Amy Winehouse war wahrscheinlich grad in irgendnem Krankenhaus auf Entzug und nur deshalb nicht da. Aber die ganze Sache mit der is sowieso fragwürdig, weil mittlerweile jeder zweite Club in London angeblich zu ihren Favourites gehört. Wahrscheinlich geht sie nach: Gib es Alkohol und Drogen dort? Ok, ich mag es...
Naja, bevor es losging erstmal n Bier (ups, ich bemerke grad Ähnlichkeiten zu Amy Winehouse...) - Heinekken, weils kein Becks gab. Schnittige Aluflaschen, kühl. Jetzt nur noch bezahlen... Ähhh. Stop, Moment. What did she say, Dave? Ich dachte, ich wär Lost in Translation... oder so. 10 bloody pounds for two half pints beer? For f***s sake... Es hatte sich grad von selbst bewiesen, dass wir 1. in London 2. am Piccadilly Circus und 3. in ner Promiabsteige sind. Das wirklich mit Abstand teuerste Bier, dass ich je gekauft hab - und es schmeckte noch nich mal besonders...
Dieses Bier blieb das erste und einzige für diesen Abend (ist also nicht der Grund für verwackelte Fotos) und wir widmeten uns der Musik...wobei es echt cool war, meinen flatmate samt Band IZIT-U "on stage" zu sehn..! Am Mittwoch spielen sie am No. 1 Leicester Square und das werd ich mir nicht entgehen lassen - und Ninchen wird gnadenlos mitgeschleift, ob sie will oder nicht :-)...
Zum Schluss noch die Ladies toilets... Eine der krassesten, die ich bis jetzt hier gesehen hab. An die komplette Ausstattung mit 30 verschiedenen Parfumfläschchen, Seifen und Handcremes, Kaugummies in allen Variationen (es gibt Menschen, die mich verstehen...) und indische Cleaning Lady in nettem Schwarz, die einem die vorgewärmten Handtücher reicht, hatte ich mich ja mittlerweile gewöhnt... Aber hier gab es sogar anstelle richtiger Waschbecken ein langes "Kastenartiges" (ups, mit kastenartig und der indischen Putzfrau sollte ich vielleicht aufpassen... ;-) ), das aufgefüllt was mit großen hellgrauen Kieselsteinen, in denen das Wasser versickerte... Dazu gab es in einer Vitrine mit glitzernden Steinen und bunten Perlen besetzte Feuerzeuge und Täschchen... Alles was eine Dame von Welt also dringend zu gebrauchen scheint...

Sonntag, 17. Februar 2008

90s Rave and fluorescent lights

Das könnte man definitiv als Nachtrag bezeichnen, doch ich wollte schon seit dem 8. 12. einen kleinen Eintrag dazu schreiben. Wir hatten nämlich am 7.12. in unserer Küche, unserem Wohnzimmer und auch Nicks Zimmer (oben: Tür auf der rechten Seite) eine waschechte Rave-Party.
Zur Ankündigung im Vorhinein hatte Nick (oben: the guy who is waving his arms) sogar auf Facebook n Event erstellt (" '92 bedroom rave ") und seine Freunde eingeladen - die auch kamen. So hatte ich an diesem Abend Gelegenheit sämtliche Vormieter kennen zu lernen - Gary und Rob z.B. (unten: versoffener Typ in der Mitte - der versoffene Typ links is Dave :-) - und sie ist Melissa, und ja, sie war definitiv sehr tipsy...)...Sehr witzige Typen und wie Nick immer so schön sagt: "Yeeh, he's a character." Gary is auch der, der (übrigens auf keinem Bild drauf is) obwohl schon seit nem 3/4 Jahr ausgezogen immernoch nicht seine Adresse geändert hat und wir deshalb seine Men's Health und Autocar-Magazine stapeln.

Anyway, Nick räumte also erstmal seine Plattendecks auf die Arbeitsflächen in der Küche, besorgte so ne in verschiedenen Farben leuchtende Kugel (die nach ner halben Stunde kaputt war) und Smoke aus der Dose... Auch Alkohol gabs in rauhen Mengen, sodass ich ihn gegen 2 Uhr erstmal gegen Wasser tauschen musste.... argggh. Schon bald fand ich mich jedoch mit Leene und Julia (lieben Gruß!) im Wohnzimmer und auf der Tanzfläche wieder. Leider sind die zwei schon früh los. Da Ollie, Mitbewohner, zur selben Zeit von einem Gig heimkam, war der Platz neben mir aber direkt wieder besetzt und ich bekam jede Menge totkomische Stories und Sprüche zu hören... Nur etwas eigenartig und bloßstellend, wenn man nicht mehr in der Lage ist, ordentlich zu antworten - was er kommentierte mit: "I can say anything I want now, he he!" - bis halb sieben morgens. Und außerdem egal, Melissa hat zu dem Punkt schon 5 Stunden im Sessel gepennt... ;-)

Jedenfalls eine sehr coole Nacht mit jeder Menge Leuchtstäbchen und Knicklichtern, Smilies, viel Rave-Musik (z.B The Prodigy), wildem Tanzen in der eigenen Küche und fancy-dress-party-mäßig n Haufen 90er Jahre Klamotten, die Dave und ich vorher aus seinem Schrank gezogen hatten...

Freitag, 15. Februar 2008

December, February and the time inbetween

Uffz, Zeit für einen neuen Blog. Lange nicht gepostet und sooo viel erlebt. Wie kann ich das nur jemals wieder aufholen?! Zum Glück nimmt Leene ihre Aufgabe ein bisschen ernster und zeigt Verantwortungsbewusstsein... Also Parallellesen bringt's :-)
Um an meinen letzten Eintrag anzuknüpfen: Mein Fuß ist einigermaßen ok. Nur n bisschen wabbelig, sodass man aufpassen muss in welchem Winkel man ihn dreht und wie schnell man läuft, springt und tanzt - egal. Man gewöhnt sich dran. Jedenfalls wird mich diese kleine Behinderung nicht davon abhalten weiter durch London zu ziehen und an 5km-Run-for-Lifes teilzunehmen...
(A propos durch London ziehen: für alle die mich besuchen kommen - schon geplant oder noch nicht genau festgemacht - Camden is grad n bisschen mau und durch n Großfeuer niedergebrannt. echt krass... Aber... eh... ne "Ghostcity" ist ja auch n gutes Fotomotiv :-) )


So, um mal n bisschen zusammenzufassen was so in den letzten zwei Monaten passiert is...
Ich war Weihnachten endlich wieder mal in Deutschland und hab es echt genossen, Familie und Freunde zu sehn, Silvester mit Franka zu verbringen (endlich mal wieder ein bisschen Zeit für uns!!) und die Deutschen und ihre Eigenarten mal wieder live zu erleben... Quasi in Supermärkten mit dem Einkaufswagen aus der Bahn gekickt oder gar überfahren zu werden ohne ein kleinstes Wort der Entschuldigung und ähnliches... Kein Marmite, kein Spam und keine nicht ernst gemeinten Christmas cards... Aber auch nicht so herrlich britisch... Und das hat mir am Ende schon ein bisschen gefehlt--- so, back to Loooooondon!!


Kurz noch: (ähm... man merkt grad ungemein ehrlich, wie mein Hirn funktioniert, he he!)
Eine unglaubliche Geschichte auf dem Heimflug am 24.12. ... Bin mit Maike aus Angst unsere Flüge zu verpassen und um Rausch des "Weihnachtsmorgens" nicht in der Tube stecken zu bleiben und irgendwo zwischen Boston Manor und Cockfosters zu versacken, aus Kaugummis n kleines Weihnachtsbaum formen zu müssen und sich gegenseitig ne Dose Forster's zu schenken... schon am 23. spät abends von der Victoria zum Flughafen Stansted. Nachdem wir unser Gepäck (ich: blau-schwarzer Riesenrucksack und Maike: schwarzer Rollkoffer vollgepackt mit Geschenken und Lieblingssachen = antizipierendes Moment, ho ho) in den Bus gepackt hatten und auf die Rückbank gestürmt sind, um auf der Fahrt das erste Bier zu trinken, kamen wir nach 1 1/2 Stunden oder so in Stansted an. Dort natürlich die letzten ausm Bus. Also auch die letzten, die ihr Gepäck aus dem Lageraum angeln. Und dort geschah das schier unglaubliche: Jemand hatte Maikes Koffer verwechselt und war in nem Pulk von gefühlt Zillionen Menschen damit verschwunden. K-r-a-s-s! Verzweifelt, fassungslos und aufgewühlt sind wir also zur Info und haben versucht den Namen ausrufen zu lassen. Da es die Briten ja nicht so mit Foreign Languages haben, konnte die freundliche Dame den spanischen Namen auch nicht wirklich aussprechen... Erfolglos, also. Halbe Stunde rumstehen, im festen Glauben, den Koffer nie wieder zu sehn - man kann sich das echt nicht vorstellen u ich bete, dass mir das nie passiert.
(Man kann dem vorbeugen, indem man sich n schwarz-blauen Riesenrucksack besorgt - die scheinen nämlich mittlerweile mega-out zu sein u schwarze Rollkoffer haben ihnen eindeutig den Rang abgelaufen...)

Jedenfalls hab ich mich dann todesmutig in die Menge gestürzt und Ausschau nach Maikes Koffer gehalten. Und... ihn auf der zweiten Runde durch die Mega-Halle vom Stansted Airport wirklich gefunden. Hab mich sooo gefreut und Maike erst - die einzige, die irgendwie wenig Emotion gezeigt hab, war die Spanierin, die auch ihren eigenen Koffer im Tausch wiedergekriegt hat. Egal! Überglücklich haben wir dann das nächste Bier gekippt um dann in irgendeiner Ecke gegen 3 Uhr morgens einzuschlafen... Lovely! Gegen 5 wurden wir dann unsanft an den Fuß gekickt und mit einem energischen "Good moooooorning! Waaake up!" aus dem Schlaf gerissen. Ja, es war der andere Fuß, thank God! Ein Mann mit neongelber Warnweste sorgte gewissenhaft dafür, dass die Leute ihre Flüge nicht verpassen - wobei ihm natürlich egal war, dass man rein zeittechnisch noch n paar Stunden Schlaf hätte haben können. Etwas zerknautscht haben wir also pünktlich unsere Flüge geschafft und ich konnte mir über den Wolken einen wundervollen Sonnenaufgang ansehen und mich auf Weihnachten zu Hause freuen! Hach...