Mittwoch, 9. April 2008

Leigh-on-sea and snow-on-the-beach

Schnee in London. Des zweite mal Schnee, das erste mal richtiger Schnee zum Schneemann bauen. Der hier ist allerdings nicht von mir und auch nicht von Katrin, sondern stand da schon... Gegenüber vom Tower, der auch ziemlich weiß geschneit war. In der Nähe dessen liegt nämlich der Bahnhof Fenchchurch Street - die einzige Verbindung Richtung Osten. Es gibt sicher gute Gründe dafür, zum Beispiel, dass Leigh-on-Sea oder Southend-on-Sea eher n bisschen ab vom Schuss liegen und eher nicht so die Tourimagneten sind, sondern verschlafene Fischerstädtchen in die, außer Katrin und mir, auch an diesem Tag niemand hin wollte.
An diesem Wochenende hatte ich also wieder mal Besuch aus Deutschland - sogar der erste aus Halle. Katrin war insgesamt eine Woche hier, um Londonluft zu schnuppern und sich von der Kunstszene inspirieren zu lassen. Nach ein paar Nächten im Studentenwohnheim kam sie dann Freitagabend zu mir - und warum nicht gleich diesen Abend nutzen. Auf nach Camden zum schottischen Ceilidh-tanzen mit Paula, Eirik, Victoria und uns beiden. Sehr anstrengend, Tanzschritte nicht unkompliziert, schweißtreibend, doch sehr sociable, feuchtfröhlich, viele schottenberockte Männer und Frauen und unbedingt weiterzuempfehlen... ;-) Wenn man Tartan (Schottenrockstoffmuster) trägt, kommt man sogar kostenlos rein...
Doch zurück zum Strand in Leigh-on-Sea. Auch hier immer noch Schnee. Wind. Kälte. Doch trotzdem irgendwie beeindruckend und echt schön, das Meer zu sehen! Viele mehr oder weniger belebte Pubs und Fischbuden am Strand. Ein bisschen weiter wieder lange, lange nichts. Und außer uns und den Einheimischen die ihren sonntäglichen Spaziergang mit dem Hund machen, niemand.
Eins unserer Vorhaben war, bis zum Pier in Southend-on-Sea (aus schottischer Geizigkeit heraus hatten wir nur bis Leigh-on-Sea gebucht) zu laufen. Der soll laut Aussage eines genauso einsamen Einheimischen, der die Aufsicht im Heimatmuseum hatte (wir hatten sein Mitleid auf unserer Seite - typisch Engländer jammerte er übers Wetter und erklärte uns durch die Blume, dass es in Leigh-on-Sea absolut nichts zu sehn gibt...), der längste der Welt sein. Deshalb sah der Pier wahrscheinlich auch so nah aus. Nach 1 Stunde sah er immer noch genauso weit entfernt aus und wir entschlossen uns, umzukehren... Wer will schon den längsten Pier der Welt sehen, bei dem man bei diesem besch******* Wetter wahrscheinlich noch von ner Windböe runtergefegt wird und in den unendlichen Tiefen der Themsemündung ertrinkt?

Ein paar interessante Sachen fanden wir dann doch noch:
Eine alte Kirche aus dem 13. Jahrhundert

Loki, der wuscheligste Hund von Leigh-on-Sea - kein Wunder, bei dem Wind hätte ich mir auch so ein Fell gewünscht... im Nachhinein dann aber doch nicht.

Und ein unheimlich ramschiger Ramschladen.

Wieder am Strand angekommen...
... noch ein paar Muscheln gesammelt...

...halsbrecherische Akrobatik gemacht...

...schizophrene Möwen entdeckt...

...das Wasser gehen...

...und den Himmel n bisschen aufklaren sehn.

C'est ca. Leigh-on-Sea, das sich im Sommer und bei gutem Wetter sicher ein bisschen mehr lohnt und trotzdem unseren Besuch wert war... Und so ging ein weiteres Wochenende viel zu schnell vorbei ... Viele kleine Galerien, große Museen, noch größere Kirchen, schottische Tänze, Afternoon Teas und der Strand.
Katrin, ich hoffe, du bist wieder gut in Altenburg gelandet und in Halle angekommen nach der aufregenden Zeit hier! Lass es dir gut gehen dort und genieß noch ein bisschen das London "input" :-)...

Dienstag, 1. April 2008

'The Boat Race', Tati in London and grrrRain

Auch dieses Jahr fand wieder das diesmal 154. 'Boat Race' zwischen Oxford und Cambridge University auf der Themse statt. Da die Ziellinie an der Chiswick Bridge quasi n Steinwurf von und entfernt liegt, durften wir das natürlich nicht verpassen. Auch wenn es in den letzten Minuten n bisschen schwer fiel, das Haus zu verlassen und uns freiwillig dem 'besten' englischen Wetter hinzugeben. Regen, Kälte, Wind. Doch Tati - die tollerweise ihr letztes Wochenende bei mir und uns in London verbrachte-, Leene und ich stiegen letztendlich doch in den Bus nach Chiswick. Dort angekommen, liefen wir natürlich erstmal zu am nächsten gelegenen - falschen - Seite, auf der mehr Bobbies und Imbissbuden zu funden waren als eigentliche Zuschauer. Noch dazu ohne Pub.

Der war nämlich auf der gegenüberliegenden Seite... mit samt schaulustigen Engländern, die anscheinend diese Riesenfamilienschirme schon in die Wiede gelegt bekommen.

Zwar mit weniger robusten (stimmts, Tati?) Schirmen, doch mit einem Bier ausgestattet, fanden wir uns schon bald auf der richtigen Seite in den "feiernden" Massen wieder. Eigentlich war die Stimmung eher verhalten. Vielleicht lags am Wetter, vielleicht am fehlenden Bier.

Ein bisschen verregnet war die ganze Angelegenheit wirklich und doch Gelegenheit für wunderschöne, hier verträumt-melancholische, Fotos... (mit robustem Schirm).

Oder auch solche. Euphorisch kurz vor der Zieleinfahrt. Da wussten wir noch nicht, dass wir gleich die Zieleinfahrt des Amateurrennens sehen werden... was ziemlich unspektakulär war und Fragen aufwarf wie "Wien dit jetze? Das soll's gewesen sein?" Auch die Frau vor uns sagte: "Hmm, that's what it was?" Und nicht nur wir und sie hatten alles völlig missverstanden. Auf einmal machten sich Schaaren auf den Heimweg... Wir mit ihnen, um vorher noch ein Programmheft zu kaufen. Dabei wurde uns dann auf Leene's berechtigte Frage "Ähm, worauf warten die hier alle noch?" erklärt, dass wir grad lauthals den Amateuren zugejubelt haben und die richtigen Mannschaften gleich um die Biege gerudert kommen. Fair enough, dachten wir uns, und gingen hoch zur Chiswick Bridge...

Von dort aus konnten wir alles genau beobachten und ein paar Fotos schießen.
Und dann war es zum zweiten Mal schneller zu Ende als wir dachten - wahrscheinlich ist das so, wenn man an der Ziellinie wartet. Und das, obwohl es mit rund 20 min. das zweitlangsamste Rennen aller Zeiten war. Diesmal auch ohne, dass ein Boot untergegangen ist, was wohl ab und an passiert - auch schon mal beim Aufwärmen vor dem Start...
Zum Schluss außerdem nicht wirklich ein Kopf an Kopf Rennen. Eher ne bequeme Bootlänge (oder 2) Vorsprung für Oxford, Leene's Favoriten. Ich war aus intuitiven Gründen für Cambridge gewesen. Hmmm...
Die Gewinner: Oxford University

Die Verlierer: Cambridge University, devastated

Fast genauso am Boden zerstört war ich neben Leene im Siegestaumel, in dieser nachgestellten Szene...

Doch zum Schluss alles gut, blau und vor einem Himmel, der auch glatt eine marmorierte farbige Wand aus dem Fotostudio sein könnte...

Geschossen von: Tati... es war wirklich schön, dich nochmal hier zu haben..! Jetzt bist du schon wieder in Deutschland - 5 Monate gehen einfach viel zu schnell rum... Komm wieder gut dort an, denken an dich!